Kirchen der Insel Ischia

Auf Ischia befinden sich zahlreiche Kirchen, die für die Touristen interessant sind. Hier finden Sie die wichtigsten:

DIE KATHEDRALE – Ischia Ponte
Im Laufe ihrer fast tausendjähriger Geschichte hat die Kirche Ischias vielleicht vier Kathedralen gehabt. Sicherlich befand sich die erste in der mittelalterlichen Ortschaft vom heutigen „Arso“, was durch den Ausbruch von Fiaiano 1301 oder 1302 zerstört wurde. Die zweite war während einer gewissen Zeit die Krypta der heutigen Kathedrale des Castello, wo die dritte Kathedrale im 14. Jahrhundert gebaut und der Mariä Himmelfahrt gewidmet wurde. Die vierte ist die gegenwärtige Kathedrale auf Ischia Ponte.
Während der Schlacht zwischen französischen und englisch-bourbonischen Kräften im Kanal Ischias im Juni 1809, als Ferdinand IV von Bourbon versuchte, das Königsreich von Neapel zurückzuerobern, fiel die Kathedrale des Schlosses den Bomben zum Opfer, die dadurch total zerstört und darauffolgend entweiht und von Dieben und Soldaten verwüstet wurde. Unmittelbar nach dieser Katastrophe hat das Kapitel bei den Augustinern erbeten, in der Kirche Santa Maria della Scala den Gottesdienst feiern zu dürfen. Jedoch dauerte die Koexistenz nur ein paar Monate aufgrund der Abschaffung der religiösen Körperschaften in August 1809, was zur anschließenden Vertreibung der Augustiner und der Beschlagnahme ihres ganzen Vermögens durch den Staat geführt hat. So entstand eine neue Situation.
Die Kanoniker und der Vikar des Kapitels Joshua Mazzella, Vorsitzender der Diözese vom Dezember 1799 bis 1818 – als der Bischofsitz unbesetzt blieb – stellten die bittere Tatsache fest, dass es nicht mehr möglich war, die Kathedrale des Schlosses zu rekonstruieren und haben dem König die flehentliche Bitte gerichtet, ihnen die ehemalige Kirche der Augustiner zur Verfügung zu stellen, um sie in eine neue Kathedrale zu verwandeln, wobei darauf hingewiesen wurde, dass die Diözese Ischias unter der königlicher Schirmherrschaft stand, so dass es eine Pflicht des Königs sei, sowohl für die Diözese als auch für den Kapitel eine angemessene Kathedrale entsprechend den Anforderungen der Choral- und Bischofsveranstaltungen zu gewähren. Daraufhin gewährte Joachim Napoleon, König Beider Sizilien, mit dem Erlass vom 17. Januar 1810 in Paris dem Kapitel Ischia die Kirche Santa Maria della Scala „mit der ganzen heiligen Dekoration und Gegenständen der Kirche, um dort die Kathedrale zu gründen“. Ab diesem Zeitpunkt waren die Kanoniker keine Gäste mehr sondern Eigentümer der Kirche Santa Maria della Scala und haben sich sofort vorgenommen, auch unter großen wirtschaftlichen Bedingungen, die unentbehrlichen Anpassungen des Gebäudes entsprechend der neuen aufkommenden Rolle durchzuführen.
Die Arbeiten zur Verschönerung, Restaurierung und Anpassung der Kirche für die neue Rolle, die sie ab sofort spielen musste, wurden von den Bischöfen ab Giuseppe d’Amante (1818-1843) fortgesetzt. Die Diözese blieb 19 Jahre ohne Bischof bis es Giuseppe d’Amante gelungen ist, die Nachfolge der „Insulaner“ Bischöfe wieder im Griff zu nehmen. Die monumentale Kirche, die wir heute kennen, ist die dritte Kirche der Augustiner von Santa Maria della Scala im Laufe der langen Geschichte des in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts gegründeten Klosters. Viele waren die Wohltäter, so dass der Klöster bald der Begünstigte eines bedeutenden Immobilieneigentums wurde, was ein großes Jahreseinkommen bedeutete.
Die mittelalterliche Kirche wurde im ersten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts rekonstruiert; allerdings wurde es notwendig, u.a. wegen der unmittelbarer Nähe vom Meer und infolge des hier besonders starken Bradisismus, sie wieder im vierten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts neu aufzubauen. Das Projekt und die Leitung der Arbeiten wurden Antonio Martinetti oder Massinetti anvertraut. Die Arbeiten waren schon am 11. Juli 1752 abgeschlossen, als der Ingenieur die letzten technisch-finanziellen Berichte der durchgeführten Arbeiten unterschrieben hat.
In diesen Jahren hat Cesare Starace, allein oder mit seinem Bruder Francesco, die Gipsdekoration durchgeführt. Von ihm sind auch andere Meisterwerke zur Dekoration verschiedener Kirchen der Insel Ischia. Die großen Gemälde der Altäre des Querschiffs und der Apsis zusammen mit anderen Gemälden der seitlichen Kapellen wurden von Giacinto Diano 1759 und 1760 geschaffen, während der Heilige Joseph des zweiten Altars im linken Schiff von Alfonso di Spigna (Lacco 1697-1785) gemalt wurde. Unter den wenigen Werken, die man aus der alten Kathedrale und anderen Kirchen sowie vom Castello retten konnte und hier bewahrt werden, befindet sich ein Holzkruzifix der 13.-15. Jahrhunderte –das man vor kurzem restauriert hat– aus der Kapelle vom Heiligsten Sakrament der ehemaligen Kathedrale Ischias, wo es auch eine Brüderschaft desselben Titels gab. Die verehrte auf Holz gemalte Ikone der Madonna della Libera, was aus der gleichnamigen Kirche des Castello stammt und hier bewahrt wird, wurde vom Bischof Ernesto de Laurentiis (1929-1956) am 7. September 1930 feierlich gekrönt.
Die Marmore des Taufbeckens, wo am 15. August 1654 Carlo Gaetano Calosirto, der zukünftige Heilige Giovann Giuseppe della Croce, getauft wurde, stammen teilweise aus dem spektakulären Mausuleum von Giovanni Cossa, was an der Eingangstür der alten Kathedrale stand und schon im Laufe des 18. Jahrhunderts zerstückelt wurde, um Platz für die Orgel zu schaffen. Durch die Plünderung nach dem Bombenangriff der Kathedrale 1809 gingen noch mehr Marmorwerke und mittelalterlichen Monumente verloren. Die wenigen Überreste werden heutzutage im Diözesanmuseum im Gebäude des Priesterseminars bewahrt. Nachdem der König entsprechend den Bedürfnissen der Choralliturgie die Kirche gewährt hat, wurde der Holzchor der Kanoniker sofort gebaut. Der Altar und die Geländer sind einem unbekannten Marmorkünstler Neapels im Auftrag vom Bischof Felice Amato 1757 zuzuschreiben, während die der Seitenschiffen vom Bischof D’Amante (1818-1843) durchgeführt wurden. Die Kapelle vom Heiligsten Sakrament mit dem Thron für die verehrte Ikone der Madonna della Libera, die aus der Schlosskirche nach der Schändung hierher gebracht wurde, zusammen mit dem Marmorfußboden und der Sockelleiste der ganzen Kirche, entstand während des Episkopats von Mario Palladino (1901-1913).
Die Kirche wurde al 8. Juli 1860 vom Bischof Felice Romano feierlich eingeweiht, wer zum Titel der Himmelfahrt –wie die alte Kathedrale eingeweiht war – noch die Titel der Schutzheiligen Restituta aus Africa und des Franziskaners Giovann Giuseppe della Croce hinzugefügt hat. Giovann Giuseppe della Croce wurde auf Ischia im Borgo di Celsa, nur ein paar Schritte von der heutigen Kathedrale entfernt, geboren. Heutzutage ist sein Geburtshaus ein öffentliches Oratorium des Domkapitels.

PFARRKIRCHE DER MARIÄ HIMMELFAHRT – Ischia Ponte
Die Stiftskirche des Heiligen Geistes wurde zwischen 1636 und 1676 gebaut. An der Stelle, wo jetzt das heilige Gebäude steht, befand sich ursprünglich eine Kapelle im Besitz der Familie Cossa Familie, die der Heiligen Sophie gewidmet wurde. Gegen 1570 wurde die Kirche als Kultzentrum der Seeleute vom Borgo di Celsa verwandelt. 1580 wurde ihr der Titel der Pfarrkirche von San Vito in Campagnano aus Beschluss des Bischofs Fabio Polverino übertragen. Darüber hinaus wurden alle Gläubiger besteuert, indem ein Teil vom Gewinn durch die Aktivitäten einem Programm zur materiellen und geistigen Unterstützung gewidmet wurde. Dazu wurde 1613 ein kleines Krankenhaus neben der Brüderschaft gebaut, was über Jahrzehnte in Funktion geblieben ist. 1672 wurden die Erweiterungsarbeiten beendet, so dass die Kirche dem Kult für alle Einwohner der Zone zur Verfügung gestellt werden konnte. Der Papst Pius IX hat sie 1851 mit dem Titel als Stiftkirche mit einem Kanoniker Kapitel befördert.
In der Stiftskirche des Heiligen Geistes wird der Heilige Giovann Giuseppe della Croce, Franziskaner und prominente Persönlichkeit der religiösen Geschichte des 18. Jahrhunderts in Neapel (1654 Ischia – Neapel 1734) verehrt, deren Überreste vor kurzem nach einem langen Aufenthalt in Neapel, wo er starb, auf seine Heimatinsel zurückgebracht wurden, was seitens der gläubigen Bevölkerung mit größter Freude gefeiert wurde. Die Kirche entspricht einem lateinischem Kreuz und besteht aus einem Schiff und drei Kapellen auf jeder Seite. Eine kleine Treppe führt zum Eingang. Die Fassade ist sehr einfach und wird nur im oberen Teil mit einem kleeblattförmigen Fenster über der Tür dekoriert. Auf der rechten Seite steht der pyramidenförmige Glockenturm, der mit einer kleinen birnenförmigen Kuppel mit gelben und grünen Kacheln gekrönt wird. Über der Kreuzung des Haupt- und Querschiffes steht eine niedrige Kuppel mit einem schrägen Dach, was auf den Außenmauern ruht. Der Innenraum ist besonders reich an Kunstwerke, darunter ein Fresko in der Sakristei, was das Schloss des 16. Jahrhunderts darstellt, sowie ein silberner Baldachin des 18. Jahrhunderts. Auf der linken Seite der Kirche befindet sich ein originales Taufbecken des 19. Jahrhunderts. Auf der Innenseite der Fassade finden wir ein Bild vom Jahre 1709 von einem unbekannten kampanischen Künstler, was den Heiligen Franz Xaver bei der Taufe eines schwarzen Kindes darstellt.
In der ersten Kapelle links finden wir eine Madonna mit dem Kind und den Heiligen, Meisterwerk eines Provinzkünstlers, der sich in den Formen von Francisco Solimena inspirierte, während im Altar der dritten Kapelle links eine Madonna vom Rosenkranz mit den fünfzehn Mysterien thront, was man 1786 mit einer alten Leinwand realisiert hat. Das Bild zeigt qualitative Lücken zwischen dem Gesicht der Madonna, sehr süß und schön, zweifellos vom Autor realisiert, und dem unteren Teil, wo sein Atelier teilgenommen habe. In beiden Querschiffen sind schöne Altäre in mehrfarbigem Marmor von Antonio Di Luca aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zu bewundern. Die Verkleidung des Altars der rechten Seite wurde 1797 geändert, um die Reliquien des heiligen Pius zu bewahren. Im Altar des linken Querschiffes steht eine Madonna delle Grazie mit dem Seelen im Fegefeuer, unbestrittenes Meisterwerk von Paolo de Matteis, was un Jahre 1710 unterschrieben und datiert wurde. Die Madonna sitzt mit dem Kind auf den Wolken und spritzt mit reichlichen Tropfen Muttermilch eine Gruppe von flehenden Seelen im Fegefeuer. Dieses Kunstwerk zeigt Anmut und Eleganz in der Zusammensetzung heller Farbtöne gemäß dem Rocaille Geschmack. De Matteis erreicht in seinem Werk „eine perfekte Synthese von Farbe und Design, Inhalt und Form, die einer Linie eines entdeckten Klassizismus entspricht“ ( Rolando Persico ), was in seinen besten Leistungen ausgeprägt wird.
Der Altar aus mehrfarbigem Marmor entstand durch eine Zusammenarbeit zwischen einem hervorragenden neapolitanischen Marmorkünstler und einem unbekannten Bildhauer, Autor der Cherubinen, die beide Altäre und das Ziborium schmücken. Die Balustrade zeigt erfolgreiche Motive, die im neapolitanischen Gebiet von Niccolò Tagliacozzi im Chor der Kartause des Heiligen Martin eingeführt wurden. An der Apsiswand ist ein Pfingsten von Di Spigna (1768) zu bewundern. Dabei geht es um eine sehr dynamische Komposition kreisförmiger Bewegung, die der Maler uns an Hand neuer Formen der neapolitanischen Malerei akademischer Inspiration vorstellt. An den Wänden der Apsis thront eine Reihe, die aus vier Stuckreliefs besteht, und zwar sind es von links nach rechts der Heilige Johannes Evangelist, ein Heiliger Evangelist (?), der Heilige Andreas und der Heilige Jakob. Es handelt sich um ein Werk von Cesare Starace vom Jahre 1768, als der Künstler auch den Gipsrahmen für den Pfingsten realisiert hat. In einer Altarnische des rechten Querschiffes steht eine Skulptur des Heiligen Pius aus Holz in einem Sarg geschlitzt, bemalt und mit goldenen Profilen geschmückt. Auf dem Altar befindet sich ein Kruzifix aus dem späten 18. Jahrhundert. Das Werk besteht aus geschnitzten und bemalten Holz und widerspiegelt einen ausgeprägten Pietismus, der aus Spanien importierte ikonografische Elemente des vorherigen Jahrhunderts aufnimmt. Im Altar des rechten Querschiffes finden wir einen Kalvarienberg von Giuseppe Bonito um den schon erwähnten Kruzifix, wahrscheinlich aus dem Jahre 1768.
Das Werk ist eine Nachbildung des Autors aus dem Jahre 1757 für die neapolitanische Kirche des Heiligen Johannes und der Heiligen Theresia in Arco Mirelli. Es zeigt eindeutige Nuancen vom Klassizismus, was sich im neapolitanischen Milieu jener Zeit unter dem Einfluss der römischen Malerei offenbart hat. In der dritten Kapelle rechts befindet sich eine Mariä Verkündigung, die 1776 datiert und dem wenig bekannten Künstler Vincent Diano zugeschrieben wird, von wem keine familiären Verbindungen zu dem bekannten Künstler Giacinto bekannt sind, wer in der nah gelegenen Kathedrale arbeitete. Die Urheberschaft des Werkes geht aus überzeugenden Vergleichen mit den vom Künstler im Kloster der Heiligen Katharina von Siena 1777 durchgeführten Fresken aus. In der Altarnische der zweiten Kapelle rechts thront eine Skulptur des Heiligen Petrus. Es handelt sich um ein Werk eines neapolitanischen Künstlers, wer sich im Stil von Giuseppe Picano inspirierte, von wem er den Entwurf für die Haare und den Bart übernommen hat.
In einem elegant dekorierten Möbel der Sakristei –von einem kampanischen Handwerker der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts– werden mehrere sakrale Gegenstände aus Silber sowie ein herrlicher Kelch vom Goldschmied Gennaro Russo bewahrt, wer zwei Statuen für die Schatzkapelle der Kathedrale in Neapel realisiert hatte. In der Sakristei befindet sich ein Traditio clavium, ein seltenes ikonografisches Thema, was im Atelier von Fabrizio Santafede realisiert wurde. Das Werk wurde von Alparone eingehend studiert, wer es dem Meister zugeschrieben hat. Er hat es mit dem Christus und der Samariterin der Galerie Pio Monte della Misericordia und mit dem Christus und den Söhnen des Zebedäus der Galerie Gerolamini verglichen. Trotz der hohen Qualität des Werkes, im Gegensatz zur gewöhnlichen Zärtlichkeit von Santafede, ist eine gewisse Härte in der Ausführung spürbar. In einer mündlichen Kommunikation hat die Spezialistin Scricchia Santoro das Werk dem Katalog von Giovann Bernardo Azzolino zugeschrieben, nachdem sie jene Zeichen der bei Santafede typischen Abrundung und Besänftigung nicht gefunden hat.
Borrelli und die Spezialistin Rolando Persico haben in einer Monographie über die Gemälde der ischitanischen Kirchen eine besondere Aufmerksamkeit der Formulierung der Kartei der Obersten Aufsichtsbehörde im Bezug auf die Figur unten an der rechten Seite des Auftraggebers geschenkt, wobei eine Ähnlichkeit mit dem Spender des Werkes von Carlo Sellitto festgestellt wurde, was in der Kirche von Aliano auf der Provinz Matera bewahrt wird. Unserer Meinung nach ist der Vergleich total willkürlich, denn das Porträt von Sellitto ein echtes Meisterwerk eines ausgeprägten Naturalismus ist, was auf dem neapolitanischen Gebiet allmählich nach der Ankunft von Caravaggio und nicht vor dem zweiten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts beobachtet wird, während das ischitanische Traditio clavium mindestens zwanzig Jahre vorher zu datieren sei. Derzeit ist ein Ölgemälde auf Holz hinter auf Innenseite der Fassade der Kirche zu bewundern. Das Werk zeigt die Madonna mit dem Kind und Heiligen, was 1969 hinter dem Pfingstengemälde des Hochaltars entdeckt wurde. Alparone hatte es zuerst Marco Pino zugeschrieben. Nach einer eingehenden Überprüfung hat der selbe Spezialist das Werk einem Mitarbeiter vom Atelier zugeordnet. Vermutlich geht es um Michele Manchelli geht, wer der Schwiegersohn des Meisters ist. Wie es aus den Dokumenten herausgeht, hat er die Technik der Schwiegervaters in vielen Werken wiederaufgenommen, wobei das qualitative Niveau nicht erreicht wurde. Auf der rechten Seite der selben Wand hinter der Fassade finden wir eine Madonna der Rettung von einem unbekannten Künstler der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Die Madonna sitzt auf dem Wolken, auf ihren Beinen sitzt das Kind mit einem Zepter, womit es auf eine Gruppe von Fischerbooten zeigt, die zur Insel Ponza fahren. Es geht um ein klassisches Ex Voto, was von den Überlebenden eines Sturms gespendet wurde.
Schließlich finden wir in der ersten Kapelle rechts ein interessantes Gemälde der Heiligen Familie mit den Heiligen Anna, Joachim und Giovannino, das mit dem gleichnamigen Werk zu vergleichen ist, das in der Sakristei der Kirche der Heiligen Philippus und Jakobs in Neapel bewahrt und Santafede zugeschrieben wird. Das Werk der ischitanischen Kirche ist eine eine treue Abbildung des neapolitanischen Werkes –allerdings bei einem niedrigeren Qualitätsniveau– von dem folgende Elemente genau wiederholt werden: „Details, Haltungen, Ausdruck, Intensität der Blicke, all diese Elemente, die eine Art familiäre Atmosphäre schaffen, die man in vielen Werken von Santafede findet“. Filippo Strofaldi, Bischof von Ischia, hob die Kirche des Heiligen Geistes auf die Kategorie des Diözesanheiligtums des Heiligen Giovann Giuseppe della Croce am 5. Mai 2008. Am 5. März 2010 wurde sie wieder Pfarrkirche zusammen mit dem Titel der Mariä Himmelfahrt im Diözesanheiligtum des Hl. Giovann Giuseppe della Croce. Der neue Pfarrer Carlo Candido hat seine Funktion am 11. April 2010, Sonntag in Albis und Fest der Göttlichen Barmherzigkeit übernommen. Am 27. Juli 2010 wurde sie mit der Plenarindulgenz gemäß dem Dekret der Apostolischen Pönitentiarie ausgezeichnet.

KIRCHE SANTA MARIA DEL SOCCORSO – Forio
Es ist eine der bekanntesten Kirchen in Ischia, sowohl für ihre schöne Architektur als auch dank ihrer atemberaubenden Lage auf einer Klippe mit Blick auf das Meer. Wenn man von Ischia nach Forio fährt, gleich nach der Punta Caruso wird in der Ferne die weiße Soccorso Kirche erblickt, die so genannt wurde, da sie immer einen Rettungspunkt für die Seeleute dargestellt hat. Vom Meer aus gesehen flößte sie den Seeleuten Mut, die ihr Gebet der Madonna del Soccorso widmeten, die immer großzügig mit ihnen war. Zeuge dieses tiefen Glaubens sind die zahlreichen Exvoten, die in der Kirche bewahrt werden, die einst Bestandteil eines im 14. Jahrhunderts gegründeten Augustinerklosters war: das Eremitenkloster des Heiligen Augustinus, das weit weg vom Dorf zu einer Zeit gebaut wurde, als Forio langsam von seinem anfänglichen historischen Zentrum aus in Meeresrichtung wuchs. Im Laufe der Jahrhunderte ihrer Existenz hat die Soccorso Kirche bemerkenswerte Veränderungen erlebt. Der ursprüngliche Kern war sehr einfach und bestand lediglich aus einem zentralen Schiff mit Apsis. 1791 wurde die Kruzifixkapelle realisiert und 1854 wurde eine Kuppel gebaut, die durch das Erdbeben im Jahre 1883 zerstört wurde und dann in kleineren Abmessungen wieder aufgebaut wurde. Das Atrium der Kirche ist sicher einen Besuch wert. Es besteht aus einer großen Panoramaterrasse mit Steinsitzen, in deren Mitte ein Steinkreuz auf einer Basis mit Majolika-Fliesen bedeckt steht. Das Treppengeländer der Kirche ist ebenfalls mit diesen Fliesen dekoriert.

KIRCHE SANTA RESTITUTA – Forio
Sie befindet sich in Lacco Ameno, an der Nordseite der Insel Ischia. Das Heiligtum besteht aus zwei Kirchen und wurde der afrikanischen Märtyrerin und Schutzheiligen der Insel gewidmet. Die erste Kirche entstand 1886 und die andere daneben wurde im 11. Jahrhundert auf einer frühchristlichen Basilika gebaut (davon existiert noch die Krypta). Im 14. Jahrhundert wurde sie restauriert und im 18. Jahrhundert wieder aufgebaut. Da werden zwei Holzstatuen der Heiligen bewahrt: eine mehrfarbige Büste vom Jahre 1711 und eine goldene Skulptur des 16. Jahrhunderts, die sich in der Seitenkapelle befindet, wo die Reliquien der Heiligen beherbergt werden. Entlang der Wände wird eine Reihe von Gemälden von Francesco Mastroianni ausgestellt, welche die Szenen des Martyriums der Santa Restituta darstellen. Bestandteil des Heiligtums ist ebenfalls das archäologische Museum, welches in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts auf Initiative von Don Pietro Monti, Priester und Archäologe, entstand, wo Funde aus der hellenistischen, römischen und frühchristlichen Vergangenheit, ausgestellt werden, und zwar als Beweis dazu, dass Ischia die erste westliche griechische Kolonie gewesen ist. Interessant ist auch die Aufführung des Martyriums sowie der Ankunft von Santa Restituta in der San Montano Bucht in Lacco Ameno während des Festes der Heiligen jedes Jahr am 16. Mai.

EINSIEDELEI DES HEILIGEN NIKOLAUS – Monte Epomeo
Die kleine Kirche liegt auf dem Gipfel des Monte Epomeo und ist damit die höchste der Insel, die zweifellos eins der bedeutendsten Beispiele der Felsenarchitektur auf Ischia darstellt. Das ehemalige Kloster neben der Kapelle wurde in Restaurant verwandelt, wo es möglich ist, die kulinarischen Spezialitäten der Insel zu genießen. Die Einsiedelei, die bereits im Jahr 1459 existierte, wurde vollständig im Felsen gehauen. An der Rückwand befindet sich die Kapelle der Reliquien mit kleinen Behältern aus geblasenem Glas, wo Überreste von Heiligen und Betbrüdern beherbergt werden. Es ist möglich, eine Tonstatue des Heiligen Josephs sowie eines sterbenden Christus an der rechten Seite des Altars zu bewundern. Auf dem Bogen über dem Hochaltar befindet sich eine Statue vom Heiligen Nikolaus von Bari, die auf das Jahr 1500 zurückgeht, welche von einem unbekannten kampanischen Bildhauer realisiert wurde.

KIRCHE SAN VITO – Forio
Die Kathedrale von San Vito, die dem Schutzpatron von Forio gewidmet wurde, ist die älteste Kirche der Gemeinde. Die Existenz der Kirche wird bereits im Jahre 1306 durch eine Bulle dokumentiert, die der Universität von Neapel das Recht bestätigt, einen eigenen Priester in der Pfarrkirche von San Vito zu haben. Allerdings gibt es immer noch Meinungsverschiedenheiten hinsichtlich des Gründungsdatums des Gebäudes. Nach der Auffassung des Forschers Don Pietro Monti wurde die Kirche vermutlich gebaut, um eine ältere kleinere Kirche zu ersetzen, die von den Einwohnern zu Ehren von San Vito in der Nähe der Marina von Citara gebaut wurde, um der sich das Dorf von Forio während der Anjou-Zeit gebildet hatte. Diese Zone war zu sehr den Angriffen der Sarazenen ausgesetzt, so dass die kleine Burg auf ein höheres und sicheres Gebiet übersiedelte, wo die neue Kirche gebaut wurde. Die Pfarrkirche von San Vito spielte im 14. und im 15. Jahrhundert eine wesentliche Rolle innerhalb der lokalen Gemeinschaft: die überwiegende Mehrheit der forianischen Bevölkerung wohnte damals auf dem Hügel und in den Feldern nicht weit von der Kirche. Erst Mitte des 15. Jahrhunderts fing die Ortschaft an, sich in Meeresrichtung zu erweitern, und zwar um die Kirche der heiligen Maria von Loretto herum. Im Hof der Kirche, vermutlich im 16. Jahrhundert, wurden zwei private Kapellen errichtet. Die Kapelle an der rechten Seite wurde dem Heiligen Martin und die der linken Seite dem Heiligen Jakob gewidmet. Beide Kapellen wurden umgerissen – die erste gegen 1773 und die andere im Jahre 1857 –, um die zwei Glockentürme aufbauen zu können.
Die während des 18. Jahrhunderts durchgeführten Arbeiten haben die ursprüngliche gotische Architektur verändert. 1735 hat die Universität von Neapel die Erweiterung des Kirchenkomplexes finanziert. 1748 wurde das Hochaltar gebaut und 1790 wurden die Gipsdekoration, der Fußboden sowie die Marmoraltare der Seitenkapellen renoviert.
Die beiden Glockentürme, die mit den typischen Birnen der Barrockarchitektur Süditaliens gekrönt sind, gehen nach der Meinung von Salvati (1951) auf das 18. Jahrhundert zurück. Nach einem Bericht von D’Ascia wurde ein Turm für die Glocken und die andere für die „unlängst gebaute“ Uhr verwendet. Auch dementsprechend sollte der Glockenturm „die größte Glocke der Gemeinde bewahren, die Ferdinand II im Jahre 1854 geschenkt hatte“. Im 19. Jahrhundert entstanden der zentrale Teil der Hauptfassade sowie andere Ergänzungen im inneren Teil der Kirche. Nach Salvati geht es hier um eine Übertragung von Bauelementen von Vignola, wodurch das ursprünglich viel roheres und dörflicheres Aussehen ersetzt wurde, während die Seitenfassade jedoch das ursprüngliche Aussehen beibehalten hat, was sie besonders interessant macht. Ein Grabstein hinter dem Hauptaltar erinnert an den Pfarrer Nicolantonio Maltese, wer während der Pestepidemie 1656 nicht geflüchtet sondern da geblieben ist, um den Kranken beizustehen. Er wurde nach der Epidemie von der Gemeindeverwaltung von Forio Pfarrer von San Vito ernannt. Im Jahre 1989 wurde die Kirche San Vito eine Päpstliche Basilika, wo sich eine wichtige Bibliothek befindet, die ca. fünftausend Bände, einige Inkunabeln, Werke aus dem 16. Jahrhundert sowie seltene Ausgaben bewahrt. Viele Bücher stammen aus der Bibliothek des alten Franziskanerklosters, das 1866 abgeschafft wurde.