La Mortella Gärten Ischia

Die Insel Ischia im Golf von Neapel ist jahrelang Zufluchtsort für Künstler, Musiker, Schriftsteller und Persönlichkeiten der Filmkunst gewesen. William Walton kam nach Ischia mit seiner argentinischen Gattin Susana gleich nach dem zweiten Weltkrieg. Im Laufe der Jahre haben sie zahlreiche Ehrengäste zu Hause beherbergt, darunter Laurence Olivier, Vivien Leigh, Terence Rattigan und Maria Callas.
Der Grundbesitz der Waltons, La Mortella – der Ort der Myrten – ist ein exotischer tropischer Garten, der in ganz Europa berühmt ist. Der Garten wurde ursprünglich vom Gartenarchitekten Russell Page entworfen und wurde im Jahre 1991 für das große Publikum eröffnet. Man kann den Garten vom April bis November besichtigen.
Das Haus wurde auf dem Hang eines vulkanischen Hügels gebaut, wo sich ein Vorstellungsraum und ein Archiv befinden, das 1990 entstanden ist und Briefe, Fotos, Manuskripte und Relikten von Sir William aufbewahrt. Das Archiv stellt eine große Hilfsquelle sowohl für Forscher als auch für Interessenten dar, wobei ein Teil des Materials zur Zeit in der Dauerausstellung des Museums zu bewundern ist. Immer wenn neues Material ans Licht kommt wird die Sammlung aktualisiert. La Mortella entstand in einem dürren Steinbruch, was ein fruchtbarer tropischer Garten wurde. Genauso ergab sich das Archiv aus einer liebvollen Arbeit, was durch eine aufmerksame langfristige Planung begünstigt wurde.
Im Vorstellungsraum finden Kammermusikkonzerte statt, die in zwei Saisons (Frühjahr und Herbst) organisiert werden, wo junge Musiker aus italienischen und ausländischen Musikschulen in mehr als siebzig öffentlichen Konzerten jedes Wochenende teilnehmen. Vom Jahre 1989 bis 1999 wurde eine jährliche Meisterklasse für junge Sänger und Musiker im August und September organisiert. Die Universität Harvard führt da ein Residenzprogramm für Komponisten sowie für Praktikanten auf dem Gebiet des Gartenbaus durch, die hier neue Erfahrungen in ihrer Tätigkeit sammeln können.
Im Laufe der Zeit hat die Stiftung William Walton und La Mortella spezielle Zusammenarbeitsverhältnisse mit namhaften Musikschulen entwickelt, wie zum Beispiel:
mit dem Royal Welsh College of Music and Drama, indem ein Studentenstipendium im Namen von William Walton bereit gestellt wurde und jedes Jahr Ensembles und Studenten nach Ischia geschickt werden.mit der Musikschule von Fiesole, wobei ein Studentenstipendium für einen jungen Musiker eingeführt worden ist.
mit der Curtis School of Music of Philadelphia (USA), indem Musikkurse und Konzerte organisiert werden.
Der obere Garten wird vom Griechischen Theater überragt. Es handelt sich dabei um ein Auditorium, das man direkt am Hang des Berges gebaut hat. Die Bühne schaut direkt zum Panorama der Bucht von Forio. In diesem attraktiven Theater, umgeben von chinesischen Rosen und parfümierten Kräutern finden die Konzerte der jungen Orchester während der Sommersaison statt.
La Mortella ist einer der schönsten privaten Gärten Europas. Im Rahmen eines Wettkampfes zwischen 100 italienischen Gärten hat La Mortella im Jahre 2004 den ersten Preis als „Schönster Garten Italiens“ des amerikanischen Unternehmens Briggs & Stratton gewonnen. Dieser entzückender Garten entstand in fünfzig Jahren dank dem künstlerischen Sinn, der Liebe und der Entschlossenheit von Lady Walton, wer dem Komponist eine ruhige und isolierte Zuflucht für seine Tätigkeit zur Verfügung stellen wollte. Während William komponiert hat, widmete sich Susana ihrem eigenen einzigartigen Meisterwerk, bestehend aus Blumen und Pflanzen, die sie pausenlos gepflegt hat, indem eine wasserdichte Erde, die nicht viel zu versprechen hatte, mit Mühe und Vertrauen auf ihren eigenen Träumen, in einen herrlichen Garten verwandelt wurde, wo in der Gegenwart tausende von seltenen und exotischen Pflanzen wachsen. Für Susana Walton ist La Mortella die Mission eines Lebens, ein Monument, das sie dem Leben und den Werken von William sowie der großen Liebe, die sie verbunden hat, widmen wollte. In jener sonnigen und dürren Landschaft der frühen fünfziger Jahren, voller vulkanischen Steine, blüht heute ein Garten auf verschiedenen Ebenen, wobei die Unterste einem typisch subtropischen Milieu mit einem eigenen feuchten und schattigen Mikroklima einerseits und die höhere Ebene auf dem Hügel den sonnigeren Zonen andererseits gewidmet werden.